Unsere Welt verändert sich ständig, und damit auch unsere Vorstellungen von ihr. Deshalb müssen wir kritisches Denken entwickeln und uns auf unsere eigenen Fähigkeiten verlassen. Originalität in unserem Wirken, auch beim Schreiben, ist ein entscheidender Teil davon. Aus diesem Grund müssen Pädagogen und Content-Creators ihre Arbeiten auf Ähnlichkeiten mit anderen Quellen überprüfen, um Plagiate zu vermeiden.
Doch wie viel Plagiarismus ist noch akzeptabel? Diese Frage ist immerhin 10,3 Mrd. Suchergebnisse wert. Für alle, die nach einer einfachen Antwort suchen: Es gibt keinen einheitlichen Richtwert. Oder ist null Prozent der einzig akzeptable? Verschiedene Hochschulen und Universitäten haben ihre eigenen Standards. Was für die einen gut und erlaubt ist, kann für andere problematisch sein.
In der Regel werden höchstens 20 % Textübereinstimmung toleriert, wobei mehr ein Hinweis darauf ist, dass der Text nicht originär ist. Machen die 20 % aber nur einen einzelnen kopierten Textteil aus, gilt er jedoch als übernommen.
Wieviel Prozent Plagiarismus akzeptieren die Hochschulen?
Wie viel Plagiarismus tolerierbar ist, hängt auch von der Art der Arbeit ab. Der zulässige Prozentsatz variiert von den genannten 20 %. Jeder Fall ist individuell, und die Bildungseinrichtung, die Lehrkraft und die Art der festgestellten Ähnlichkeiten sollten berücksichtigt werden. Wie viel Plagiat in einer akademischen Arbeit erlaubt ist, richtet sich natürlich danach, ob es sich um einen gewöhnlichen Aufsatz oder eine Dissertation handelt.
Art des Inhalts | Tollerierbarer Prozentsatz von Plagiarismus |
Akademische Schriften allgemein | 15-20% |
Essays | 20-25% |
Diplomarbeit, Dissertationen und Diskussionen | 5-15% |
Publikationen in Zeitschriften | 5%-15% |
Forschungsarbeiten | 20-25% |
Semesterarbeiten | 15-20% |
Dabei sollte man immer bedenken: Es kann sich bei den gefundenen Ähnlichkeiten um unbeabsichtigte Plagiate handeln. Es kommt vor, dass die Lernenden versehentlich die Ideen einer anderen Person aus purem Zufall oder auf der Grundlage der Quellen, die sie studiert haben, kopieren, ohne sich bewusst zu sein, dass sie die Informationen wiederholen.
Wenn Sie also ein Plagiat in einer Schülerarbeit bemerken, sollten Sie mit Ihrem Schüler sprechen, die Gründe herausfinden und mögliche Auswege aufzeigen. Um Ihnen dabei zu helfen, haben wir eine Checkliste erstellt, die Sie mit Ihren Schülern teilen oder als Anregung nutzen können.
Checkliste zur Vermeidung von Plagiaten
Natürlich ist die naheliegende Lösung, originelle Inhalte zu produzieren. Doch es hängt von der jeweiligen Situation ab. Deshalb finden Sie hier einige Tipps, wie Sie Ihre Texte perfektionieren können.
1. Vermeiden Sie direkte Zitate und Umschreibungen
Verabschieden Sie sich davon, die Gedanken anderer zu wiederholen oder umzuformulieren. Lesen Sie stattdessen verschiedene Informationsquellen zu Ihrem Thema, notieren Sie die wichtigsten Punkte und fassen Sie sie dann in Ihren eigenen Worten zusammen. Beispiele:
| Laut NASA „ist die globale Erwärmung die langfristige Erwärmung der Erdoberfläche, die seit der vorindustriellen Zeit (zwischen 1850 und 1900) beobachtet wird und auf menschliche Aktivitäten, primär die Verbrennung fossiler Brennstoffe, zurückzuführen ist, die den Gehalt an wärmespeichernden Treibhausgasen in der Erdatmosphäre erhöht.“ | Als globale Erwärmung wird der allmähliche Temperaturanstieg bezeichnet, der durch die Verbrennung von Kohle, Öl, Gas und einigen anderen natürlichen Gasen wie Methan, Distickstoffoxid und Wasserdampf verursacht wird. Sie erzeugen eine zusätzliche Schicht in der Erdatmosphäre, die die Wärme einfängt und den „Treibhauseffekt“ verursacht. |
2. Richtige Quellenangabe
Ja, das ist der beliebteste Punkt. Bei all den Formatierungsvorlagen, die einen in den Wahnsinn treiben können, ist das Zitieren der Quellen wahrscheinlich der langweiligste und schwierigste Teil einer wissenschaftlichen Arbeit. Dennoch ist es unumgänglich, Ihre Arbeit von den Forschungsergebnissen anderer zu unterscheiden, die Sie zur Unterstützung Ihrer Behauptungen studiert haben. Um Ihnen das Leben ein wenig leichter zu machen, hat die Purdue University Leitfäden für jeden gängigen Zitierstil zusammengestellt: MLA, APA, Chicago, AMA, ASA und IEEE. Oder Sie greifen auf eine Zitiermaschine zurück. Darin wählen Sie den gewünschten Stil aus, geben die Art der Quelle an, füllen die entsprechenden Felder aus und kopieren das Ergebnis in den Text. Hier ein Beispiel, wie Sie eine Quelle im APA-Zitierformat zitieren: National Geographic Society. (2023, February 6). Global Warming. Retrieved February 6, 2023, from https://education.nationalgeographic.org/resource/global-warming
Beachten Sie, dass unsachgemäßes Zitieren als Plagiat gilt. Hier sind einige Beispiele, in denen die Quellen in irreführender Weise zitiert werden.




3. Korrekturlesen
Irren ist menschlich. Die Fehler zu erkennen und zu korrigieren (und aus ihnen zu lernen), zeugt von wahrer Größe. Wenn Sie den Text noch einmal überprüfen, finden Sie möglicherweise Stellen, bei denen Sie denken: „Oh, das habe ich schon irgendwo gelesen“. Will sagen: Manchmal ahmen wir unseren eigenen Stil nach, ohne es zu merken. Wenn Sie denselben Inhalt nach einer Weile noch einmal durchlesen, erhalten Sie einen frischen Blick auf den Text und finden die selbst plagiierten Stellen. So entdecken Sie auch knifflige Quellenangaben, bei denen Sie vielleicht etwas nicht richtig zitiert haben. Wenn Sie sich nicht sicher sind, bitten Sie einen Freund, Ihre Arbeit zu überprüfen.
4. KI auf ethische Weise nutzen
KI-Tools helfen beim Brainstorming, sollten aber nie dazu verwendet werden, die Arbeit für den Studierenden zu verfassen. Der Missbrauch von künstlicher Intelligenz verstößt gegen die akademische Integrität und führt zu KI-Plagiaten, die von modernen Plagiatsprüfern erkannt werden können.
5. Wortschatzerweiterung gegen Clichés
Ein weiterer Grund für Plagiate ist die Verwendung der immer gleichen Phrasen, die man auf tausenden Websites finden kann. Dabei geht es nicht um branchenspezifische Begriffe, die man in einer Physik-, Pflege-, Marketing- oder einer anderen Arbeit dringend braucht. Hier geht es eher um allgemeine Phrasen und Redewendungen wie „kinderleicht“, „The sky is the limit“, „traurig, aber wahr“ usw. Ganz zu schweigen davon, dass einige von ihnen für akademische Texte ungeeignet sind. Wenn Sie diese zu oft verwenden, verlieren sie die Originalität Ihres Inhalts. Um das zu vermeiden, empfehlen wir:
- Lesen Sie mehr Bücher, Fachzeitschriften und Ähnliches, um Ihr Allgemeinwissen und Ihren Wortschatz zu erweitern.
- Notieren Sie neue Wörter und Ausdrücke, die Sie noch nicht kannten, und versuchen Sie, sie beim Sprechen oder Schreiben zu verwenden – falls zutreffend, versteht sich.
- Verwenden Sie Synonyme, um Tautologie zu vermeiden. Einige gute Synonyme finden Sie im Thesaurus oder Power Thesaurus. Nutzen Sie diese Tools, wenn Sie wiederkehrende Wörter oder Redewendungen sehen.
6. Texte mit einem Plagiatsprüfer scannen
Um auf Nummer sicher zu gehen, raten wir Ihnen, Ihre Arbeit mit speziellen Tools wie PlagiarismCheck.org zu überprüfen, bevor Sie sie einreichen. So können Sie sicherstellen, dass Sie wirklich eine originelle Arbeit verfasst haben. Ein großer Vorteil solcher Tools ist, dass sie alle möglichen Arten von Plagiaten erkennen können, auch das Kopieren des eigenen Stils. PlagiarismCheck.org liefert etwa einen Bericht mit Markierungen der übereinstimmenden Teile und Links zu den Quellen, aus denen diese Textstücke stammen.
Fassen wir zusammen
Wenn wir zu unserer ursprünglichen Frage zurückkehren: „Wie viel Plagiat ist erlaubt?“, dann lautet die Antwort klar: „In einer perfekten Welt: gar keines.“ In der Realität jedoch können mitunter bis zu 20 % toleriert werden. Dennoch schlagen wir vor, auch diese Zahl zu minimieren, indem Sie Ihre Schüler darin unterrichten, wie sie originelle Inhalte erstellen können.
Wann immer Sie nach Plagiaten suchen müssen, testen Sie PlagiarismCheck.org. PlagiarismCheck.org wurde speziell mit Blick auf die akademische Integrität entwickelt und enthält den KI-Prüfer GPT. Er erkennt Ghostwriting, indem er den Schreibstil des Lernenden in früheren Arbeiten mit dem in der aktuellen vergleicht. Und wenn Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich jederzeit gerne an unser Team.